Manchmal ist das Schöne nicht das, was viel kostet, sondern das, was sinnvoll gemacht wurde. So saß ich also wieder vor fünf Espressomühlen, die mein Herz höherschlagen ließen – und das Portemonnaie erstaunlich kalt ließen. Fünf Versprechen auf cremigen Espresso und duftende Filtertassen. Zeit, diese Versprechen zu prüfen.
Die Kandidaten im Überblick
| Mühle | Preis | Besonderheit |
|---|---|---|
| Baratza Encore ESP* | 179 € | Einfach & günstig |
| Sage Smart Grinder Pro* | 259 € | Der Oldie im Feld |
| Fellow Opus* | 230 € | Stilvoll, komplexes Mahlwerk |
| Varia VS3 | 299 € | Schwer, solide, problematisch |
| DF54* | 245 € | Flachmahlwerk, solide gebaut |
Mein Weg durch die Mühlen
Baratza Encore ESP – Der ehrliche Handwerker
Optisch schlicht, funktional. Der Mahlgrad lässt sich präzise einstellen, Klick für Klick, besonders im Espressobereich. Laut ist sie – sehr laut. Doch die Shots: überraschend süß, cremig, klar genug. Wer über das laute Brüllen am Morgen hinwegsehen kann, bekommt für kleines Geld eine solide Mühle.
Ideal auch für Filterkaffee-Fans – was sie noch vielseitiger macht.
Sage Smart Grinder Pro – Der alte Freund
Sie erinnert an vergangene Zeiten: großer Bohnenbehälter, Display mit Timer, festgelegte Mahlstufen. Solide, aber klobig. Die Shots? Schwer, schokoladig, ein wenig dumpf. Filterkaffee war besser als erwartet, doch die Zeit ist an ihr vorbeigezogen. Für Nostalgiker, weniger für Puristen.
Fellow Opus – Die Schöne mit dem schweren Charakter
Oh, Opus. Ich wollte dich lieben. Dein Design, deine sauberen Shots – fast wie von einer Flachscheibe. Süß, klar, lebendig. Doch dann kam das Retentionsproblem. Das Mahlgrad-Justieren: ein Kampf mit verdeckten Ringen. Immer wieder musste ich die Bohnen aus dem Innersten herauspusten. Wer bereit ist, damit zu leben, bekommt geschmacklich einen der Besten – sowohl bei Espresso als auch Filterkaffee.
Varia VS3 – Das klobige Missverständnis
Schwere Metallgehäuse versprechen Qualität, doch die Mühle selbst? Während des Mahlens verstellt sie ihren Mahlgrad. Die Shots: schwer, dumpf, schokoladig – nichts für Fans klarer Aromen. Auch im Filterkaffee enttäuschte sie. Immerhin: sie mahlt leise. Doch ich will kein Flüstern hören, wenn der Kaffee nicht stimmt.
DF54 – Der stille Sieger
Flachmahlwerk. Ein simples Rad zur Einstellung. Keine Displays, keine Tricks. Nur solide Mahlung, klare, süße Shots. Filterkaffee? Ebenfalls überzeugend – wenn man etwas feiner mahlt als gewohnt. Einfache Reinigung, etwas messy bei statischen Aufladungen – doch das verzeihe ich gern.
Filterkaffee: Klare Sieger
Wer morgens lieber Handfilter als Espresso brüht, dem empfehle ich:
| Für Filterliebhaber | Empfehlung |
|---|---|
| Preis-Leistungs-Tipp | Baratza Encore ESP* |
| Für Designfans und Geduldige | Fellow Opus* |
| Für Klarheitsfanatiker | DF54* |
Die Varia bleibt auch hier hinter den Erwartungen.
Mein Fazit
Unter 300 € finden sich heute Mühlen, die mein früheres Ich neidisch gemacht hätten. Drei Favoriten kristallisieren sich klar heraus und sind identisch zu den Empfehlungen für Filterkaffee:
| Typ Mensch | Meine Empfehlung |
|---|---|
| Preisbewusster Einsteiger | Baratza Encore ESP* |
| Designliebhaber mit Geduld | Fellow Opus* |
| Klarheitsfan, der's einfach mag | DF54* |
Abschließende Worte
So verschieden diese Mühlen auch sind – sie alle zeigen, dass guter Espresso kein Vermögen kosten muss. Und dennoch: nicht jeder von ihnen verdient einen Platz neben meiner Siebträgermaschine.
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