Schöner, aber auch besser?
Manchmal reicht ein Blick, ein kurzes In-die-Hand-Nehmen – und man weiß: Hier steht etwas Besonderes. So erging es mir mit der neuen AeroPress Premium. Doch ist schöner auch besser? Heute erzähle ich euch, wie es war, diesen neuen, gewichtigen Brüher zu erkunden.
Das Material: Von Glas und Metall
Die AeroPress Premium bringt Gewicht auf den Tisch – buchstäblich. Der Deckel aus massivem Edelstahl thront wie ein Schmuckstück über der Brühkammer aus doppelwandigem Glas. Diese Kammer, durchsichtig wie Morgentau, wirkt elegant, ist jedoch vier Millimeter schmaler als beim Original. Dafür aber auch etwas höher – mit einem Fassungsvermögen von 371 Millilitern, obwohl nur 300 Milliliter angegeben sind.
Der Kolben besteht aus Aluminium, während der bekannte Silikon-Dichtungsring weiterhin für eine saubere Abdichtung sorgt. Standard-Papierfilter passen auch hier – trotz des schmaleren Zylinders.
Was mich irritiert: das Geräusch von Metall auf Glas beim Zusammensetzen. Für manche „satt und wertig“, für mich ein nerviges Klacken, das nicht recht zur Kaffee-Romantik passen will.

Zubehör: Das steckt im Karton
Wer sich für die Premium-Variante entscheidet, erhält nicht nur den Brüher selbst, sondern auch passendes Zubehör:
- AeroPress Premium Brühkammer aus Glas, Pressstempel aus Aluminium, Filterdeckel und Silikondichtung
- Rührstab aus Edelstahl
- Portionierlöffel aus Edelstahl
- Zweiter Filterdeckel aus Edelstahl

Minimalistisch, edel – und konsequent plastikfrei.
Die Praxis: Brühen mit neuen Eigenheiten
Temperaturführung
Durch Glas und Metall verliert der Brüher beim Aufgießen zunächst etwas mehr Hitze als das Plastik-Original. Doch – und das überrascht – hält die AeroPress Premium die Temperatur länger stabil. Nach etwa drei Minuten ist der Brühvorgang in ihr sogar heißer als beim Original. Wer also gerne lange zieht, wie bei der sogenannten Gagne-Methode, profitiert von diesem stabileren Wärmespeicher.
Tiefes Puck, höhere Extraktion
Die schmalere Kammer bedeutet auch: Der Kaffeepuck sitzt tiefer. Dadurch wird, ähnlich wie bei modernen Espressosieben, etwas mehr aus dem Kaffeemehl herausgekitzelt. Im Schnitt rund ein Viertel Prozent mehr Extraktion – ein kleiner Unterschied, aber messbar.
Reinigung und Handling
Alles lässt sich gewohnt einfach reinigen. Doch nach dem Brühen bleibt das Glas lange heiß – mehrere Aufgüsse hintereinander heizen das System spürbar auf. Auch das Ausklopfen des Pucks gestaltet sich etwas weniger elegant: Er fällt nicht ganz so schön und sauber heraus wie beim Plastik-Modell.
Der Geschmackstest: Drei Brüher, ein Ergebnis?
Um es auf die Spitze zu treiben, habe ich einen Blindtest gewagt: klassische AeroPress, XL-Version und die neue Premium. Konnte ich die Unterschiede erschmecken?
Kaum. Zwar konnte ich Paare korrekt zuordnen, doch in einzelnen Tassen war der Unterschied praktisch nicht wahrnehmbar. Die AeroPress Premium macht also keinen besseren Kaffee. Nur etwas anderen. Vielleicht.

Fazit: Wer sollte sie kaufen?
Die AeroPress Premium ist das richtige Gerät für alle, die das Thema „Kunststoff im Brüher“ abhaken möchten. Sie ist wertig, schwer, elegant – und kompromisslos schön. Doch wer das Original liebt, wegen seiner Leichtigkeit, seiner Robustheit, seiner Reisetauglichkeit, wird hier enttäuscht. Denn die Premium-Variante verliert genau diese Qualitäten.
Und geschmacklich? Bleibt es AeroPress-Kaffee.
Manchmal aber... reicht ein Blick, und das Herz entscheidet.
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Bildquellen: aeropress.com
